Die wissenschaftliche Schreibberatung ist geeignet für Seminar- und Abschlussarbeiten im Studium:

  • Bachelor/Master
  • Magister
  • Diplom

und in der Schule:

  • schulische Semesterarbeiten
  • Abitur (5. Prüfungskomponente)
  • Mittlerer Schulabschluss (MSA)

Der wissenschaftliche Arbeitsprozess unterteilt sich in mehrere Phasen, die jeweils ihre besonderen Herausforderungen beinhalten. Im Folgenden möchte ich etwas näher auf diese Phasen eingehen und aufzeigen, wie ich dich dabei unterstützen kann:

Die Vorbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit

In der Vorbereitung kommt es darauf an, eine scharf umrissene Fragestellung innerhalb eines eng abgesteckten Themenfeldes zu formulieren und einen geeigneten Untersuchungsgegenstand zu finden. Je besser das gelingt, umso weniger Probleme werdet ihr beim weiteren Arbeiten haben.

In der Schreibberatung können wir zusammen eine Fragestellung entwickeln, überprüfen, ob dein Untersuchungsgegenstand passt und ob dein Thema eng genug formuliert ist.

Oft ist das Problem, dass nicht unterschieden wird zwischen Thema und Titel der Arbeit sowie der Fragestellung und dem Untersuchungsgegenstand. Was genau unterscheidet aber diese Dinge?

Was ist der Unterschied zwischen Thema und Fragestellung und was bitte ist ein Untersuchungsgegenstand?

Thema:

  1. Das Thema steckt den inhaltlichen Bereich ab, innerhalb dessen ich mich bewege.
  2. Es definiert meinen Bezugsrahmen, ist Anhaltspunkt für die Theorien und Studien, die ich hinzuziehe, um meine Fragestellung zu bearbeiten.
  3. Es bietet die Grundlage für die Formulierung meiner Thesen.

Fragestellung:

Die Fragestellung macht es mir erst möglich, mein Thema überhaupt zu bearbeiten. Sie definiert die Stoßrichtung, aus der ich mein Thema untersuche und die Perspektive, die ich für die Analyse des Materials einnehme.

Untersuchungsgegenstand:

Ein Untersuchungsgegenstand (UG) ist der Ausgangspunkt meiner Untersuchung, also das, was ich erforschen will.

Das können Gegenstände sein, wie:

  • Schriften,
  • Bilder,
  • Fotos,
  • Urkunden,
  • Gesetze etc.

oder Nichtgegenständliches, wie:

  • chemische/physikalische Prozesse,
  • Moralvorstellungen,
  • gesellschaftliche Normen,
  • wissenschaftliche Theorien,
  • kulturelle Praktiken usw.

Der UG muss sinnvoll gewählt werden, d. h. der UG muss eine Aussagekraft bezüglich der Fragestellung besitzen.

Und was ist ein guter Titel?

Titel:

Der Titel der Arbeit soll den Leser/innen einen Eindruck davon geben, worum es in der Arbeit geht. Er unterteilt sich Obertitel und Untertitel.

Im Obertitel wird das Thema der Arbeit benannt. Zudem habt ihr die Möglichkeit, Interesse an der Arbeit zu wecken und mögliche Spannungsfelder, innerhalb derer sich die Arbeit bewegt, zu nennen:

Gerne genommen werden dafür:

  • Alliterationen (Alzheimer- die alte Angst vor dem Vergessen)
  • Paradoxien (Unwirkliche Wirklichkeit)
  • popkulturelle Bezüge (The winner takes ist all)
  • Redewendungen (Nachts sind alle Katzen schwarz)
  • abgewandelte Redewendungen, die die Richtung der Arbeit anzeigen (Alles hat ein Ende, nur das Leid der Nutztiere nicht)
  • provozierende Fragen (Migration – Bedrohung der deutschen Gesellschaftsordnung oder zukunftweisendes Bevölkerungs-modell?) oder oder.

Im Untertitel stehen:

  • Untersuchungsgegenstand
  • Methode
  • thematische Eingrenzungen

Die Recherchephase

In der Recherchephase ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Breite und Tiefe in der Literaturauswahl zu halten und nie die Fragestellung aus den Augen zu lassen.

In der Schreibberatung gebe ich dir Tipps, wie und wo du speziell zu deinem Thema suchen kannst und auch, wie du dein Material gut verwalten kannst.

Hier einige allgemeine Anlaufpunkte, von denen aus du geeignetes Material finden kannst:

  • Fachbibliotheken und ihr geschultes und hilfebereites Fachpersonal, z. B. die Genderbibliothek der Humboldt-Universität 
  • Dokumentationen von Konferenzen zu eurem Thema
  • Publikationslisten von AutorInnen, die zu eurem Thema schreiben
  • die „Andere-suchten-auch-nach“-Funktion bei Onlineportalen wie Amazon u.a.
  • Blogs zu eurem Thema

Die (manchmal mühsame) Materialbeschaffung

Wenn der Untersuchungsgegenstand (UG) nicht materieller Art ist, z. B. eine geistige Strömung, eine kulturelle Norm oder eine gesellschaftliche Entwicklung ist, muss der UG anhand von geeignetem Material bearbeitet werden.

Dieses Material kann sein:

  • Zeitungsartikel
  • Lexikoneinträge
  • Filme/Videos
  • Lehrbücher
  • Webseiten uvm.

Die Zusammenstellung eines solchen Materialkorpus braucht etwas Übung und kann gut im Rahmen einer Schreibberatung zusammen getragen werden.

Wenn es kein geeignetes Material zur Bearbeitung zur Verfügung steht, kann mittels Datenerhebung Material produziert werden, welches dann ausgewertet wird. Gerne helfe ich dir bei der Entwicklung eines Fragebogens und bei der Auswertung der Daten.

Die Materialauswertung

Für die Materialauswertung müssen die passenden Analysemethoden gefunden werden, die sowohl dem Zeitrahmen der Arbeit als auch euren individuellen Fähigkeiten entsprechen.

Entscheidend bei der Auswahl der Methode ist:

  • Vorkenntnisse z. B. mit der Erstellung und Auswertung von Fragebögen
  • technische Fähigkeiten z. B. bei der Arbeit mit SSPS
  • Kenntnisse in der Auswertung von Texten nach bestimmten Theoriekonzepten, wie bspw. Diskursanalyse

Die Auswahl einer Methode macht vielen Studierenden und SchülerInnen die meiste Angst. Dabei ist das alles halb so wild, wie es klingt. In der Schreibberatung finden wir gemeinsam eine gute Methode, die zu dir und deinem Material passt.

Die eigentliche Schreibphase

Die Schreibphase braucht Disziplin und Inspiration – zwei Dinge, die manchmal unvereinbar erscheinen. Hier hilft ein gutes Zeitmanagement, wobei entscheidend ist:

  1. An wie vielen Tagen in der Woche habe ich REALISTISCH Zeit, zu schreiben?
  2. Wie viele Stunden kann ich an diesen Tagen am Stück arbeiten? (ACHTUNG, Pausen mit einplanen!)
  3. Welche Räumlichkeiten brauche ich zum Arbeiten und wie zugänglich sind diese? (Archiv, Lichttische, Labor, Schreibtisch in der Bibliothek usw.)
  4. Wann ist meine Deadline und wie lange dürfen die einzelnen Arbeitsphasen dauern? (Lesen, Auswertung, Schreiben, Korrektur)
  5. Wo kann ich mir Puffer einbauen bzw. welche Verlängerungsmöglichkeiten habe ich? (bei Krankheit, unvorhersehbaren Problemen mit dem Material, technischen Schwierigkeiten, persönlichen Krisen usw.)

In der Schreibberatung können wir einen Arbeitsplan entwickeln, der deinen persönlichen Vorlieben, deinem Zeitplan und deiner individuellen Arbeitsweise entspricht.

Dabei betreue ich dich so engmaschig, wie du es brauchst und möchtest. Das kann der tägliche telefonische „Arschtritt“ sein, die Formulierung von wöchentlichen Schreibzielen, die monatliche Besprechung der Fortschritte oder irgendwas dazwischen. Kontaktiere mich gerne und wir besprechen, was ich für dich tun kann.

Die (oft unterschätzte) Korrekturphase

Die Korrekturphase ist die am meisten unterschätzteste Phase einer wissenschaftlichen Arbeit. Jeder selbst geschriebene Text muss mindestens drei Mal Korrektur gelesen werden, besser noch öfter.

Folgende Tipps zur Korrekturphase haben sich in der Praxis bewährt:

  1. Genaue Aufgabenverteilung an die KorrekturleserInnen, damit es nicht zu einem großen Durcheinander kommt!
  2. Es muss separat gelesen werden auf Rechtschreibung, Grammatik, Inhalt und Form.
  3. Bei knapper Deadline auch schon kleine „Texthäppchen“ verschicken, damit die Korrekturen nicht zu viel werden und zeitnah eingearbeitet werden können.
  4. Bei der Korrektur die Fußnoten nicht vergessen!
  5. Einen ganzen Arbeitstag einplanen für die endgültige Überarbeitung des gesamten, fertigen Textes mit Inhaltsverzeichnis, allen anderen Verzeichnissen, Fußnoten, Anhängen, Deckblatt usw.

In der Schreibberatung begleite ich dich durch alle Phasen des Arbeitens, von der Planung bis zum Lektorat. Egal, wo du dich gerade befindest, melde dich, wenn du Hilfe brauchst!